Denn dass die Ungarn ihn gerne lesen,
versteht sich eigentlich von selbst.

Nebenbei bemerkt, so selbstverständlich ist es gar nicht, dass ein Autor von solch außergewöhnlichem Format in Ungarn bereits zu Lebzeiten Anerkennung findet, für gewöhnlich werden sie ins Ausland verscheucht oder man lässt sie am Hungertuch nagen. Aber was bewegt ein so großes Volk wie das deutsche, das selbst über zahlreiche hervorragende Autoren verfügt, sich in Péter Esterházy zu „verknallen“?

Nach einer kurzen Schilderung von Esterházys Stellung in der deutschsprachigen Medienlandschaft stellte sie dessen Verlage in Österreich bzw. in Deutschland sowie seine genialen Übersetzer vor, die alle erheblich zu seinem Erfolg im Ausland beigetragen. Abschließend erörterte sie die Frage, wie Esterházy als Person in den deutschsprachigen Medien dargestellt und von dem Publikum wahrgenommen wird.

Ein humorvoller Fußballfan

„Péter Esterházy ist zweifelsohne einer der bekanntesten ungarischen Autoren im deutschsprachigen Raum. Seine zahlreichen Preise wie der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur aus dem Jahre 1999, der Herder Preis aus dem Jahre 2002 oder aber der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels aus dem vorletzten Jahr sind nur einige Zeichen für seine Anerkennung im Ausland, vor allem in den deutschsprachigen Ländern. Über seine öffentlichen Auftritte wird in den führenden Tageszeitungen immer berichtet, nicht alleine wegen des Gewichtes des Ereignisses, sondern auch wegen der fulminanten Reden Esterházys (…). Liest man in den führenden Tageszeitungen Kritiken und Rezensionen zu Esterházys Büchern, fällt auf, dass sich diese Texte in der Regel auch mit der Person des Autors beschäftigen. Dabei geht es häufig um wiederholte Fakten und Kuriositäten seines Lebens, kurz gesagt, um Klischees über Péter Esterházy. Die Familien- und Lebensgeschichte wird außerdem durch weitere Kuriositäten über Esterházy bunter gemacht: ausführliche Beschreibungen seines Aussehens (im Mittelpunkt natürlich seine Haare), Hinweise auf seinen ausgezeichneten Humor sowohl als Schriftsteller als auch als Privatperson und Erzählungen über seine Leidenschaften (vor allem Fußball und noch mal Fußball) bringen einem die wirklich existierende Person näher, die nebenbei auch ein bekannter Schriftsteller ist.“

Orsolya Széher
Quelle: Pester Lloyd, 6/2006