Hunyadi János
(1446-1452)

Er war eine hervorragende Persönlichkeit des ungarischen Mittelalters, der vom Soldaten niederen Ranges zum berühmtesten Heerführer Europas im 15. Jh. wurde.
Nebenbei war sein Vermögen auch nicht zu unterschätzen.

2 Mio ha Land, er besaß 28 Burgen, 57 königliche Städte und beinahe 2000 Dörfer waren in seinem Besitztum. Sein Vermögen gab er fast ausschließlich für die Kriege gegen die Türken aus.
Sein größter Sieg war am 22. Juli 1456 in Nándorfehérvár (Beograd, Belgrad) gegen Mohamed den II.

Das Entsatzheer Hunyadis setzte sich aus 3 Elementen zusammen. Neben seinen Söldnern und dem ungarischen Adelsaufgebot wagte er – den noch anhaltenden Nimbus der Kreuzzüge nutzend- auch das gemeine Volk zu den Waffen zu rufen.

Die rechte Hand Hunyadis bei der Anwerbung der Kreuzfahrer, sodann bei der Führung der Schlacht war der sittenstrenge, feurige Franziskanermönch Johann Capistran, der später heiliggesprochen wurde. Das christliche Heer errang einen entscheidenden Sieg. Der verwundete Sultan wurde von seinen Leibwächtern halbtot aus der Schlacht gerettet.
Infolge dieses Sieges konnten die Türken noch 70 Jahre lang nicht ins Land eindringen, und damit hat er das christliche Europa gerettet.

Der Papst Callixtus, der III. verordnete, dass in allen katholischen Kirchen um Mittag die Glocken läuten sollen. Doch in Wirklichkeit, am 29. Juni, befahl der Papst die Glocken zu läuten, um den Himmel anzuflehen, die Schlacht möge zugunsten Ungarns ausgehen.

Für Johann Hunyadi läuteten die Glocken nur 2 Wochen nach der Schlacht noch einmal. Er starb an Pestepidemie. Er hatte 2 Söhne: László (Ladislaus)- er wurde von Ladislaus dem V. enthauptet und Mátyás (Matthias ), der mit 16 Jahren zum König gekrönt wurde.
Quelle Istvan Lazar die kleine Geschichte Ungarns

Wikipedia:

Johann Hunyadi (ungarisch Hunyadi János, rumänisch Ioan de Hunedoara, kroatisch und serbisch Sibinjanin Janko, Spitzname Janko bzw. Yanko[1]; * 1387[2] oder 1407[3]; † 11. August 1456) war ein für Ungarn tätiger Staatsmann und Heeresführer.

Er stammte aus Siebenbürgen und war vermutlich der Sohn des Vojk (Voicu) Corbu, eines von Sigismund von Luxemburg geadelten Walachen, und der Elisabeth Morzsinay. Warum vermutlich? Andere

Quellen berichten, dass er ein unehelicher Sohn von Sigismund war.
Er leitete seinen Familiennamen von dem kleinen Gut Hunyad ab, in dessen Besitz sein Vater 1407 kam. Hunyadi ließ auf diesem Gut die Stammburg der Familie, die heutige Burg Hunedoara, errichten. (wikipedia)

Ursprung des Namens der Familie

Burg Hunyadvár, erbaut ab 1440

Der später von seinem Sohn Matthias angenommene Beiname Corvinus hat seinen Ursprung in dem Familienwappen seines Geschlechts Hunyadi, das einen Raben (lateinisch corvus) zeigt. Die „Schlesischen Annalen“ berichten, dass ein Rabe einst einen Ring entwendet habe, den Matthias von seinem Finger gestreift hatte; Matthias habe dann den Raben verfolgt und getötet und so seinen Ring zurückgewonnen. In Erinnerung an dieses Ereignis wählte er den Raben als Symbol für sein Siegel. Eine andere Meinung ist, dass das Wappentier von einem anderen Besitz der Familie abgeleitet wurde, dem „Rabenfelsen“ (auf Rumänisch Piatra Corbului). Eine weitere Legende besagt, dass, als Matthias in Prag gefangen gehalten wurde, seine Mutter ihm einen Brief mit einem Raben senden konnte. Diese Sage, die etwa von János Arany in seiner bekannten Ballade Mátyás anyja (Die Mutter des Matthias) in literarische Form gegossen wurde, ist auch der Grund, warum die Ungarische Post mehr als ein Jahrhundert lang einen Raben als Symbol hatte. (wikipedia)

Seine Kämpfe gegen das Osmanenreich

Als er noch jung war, trat er in die Dienste König Sigismunds ein, der seine Qualitäten schätzte und Geld von ihm lieh.
Er begleitete 1410 den Monarchen in seinem Streben nach der Königskrone nach Frankfurt am Main, nahm 1420 an den Hussitenkriegen teil und verjagte 1437 die Osmanen aus Smederevo. Für diese Dienste erhielt er zahlreiche Güter und einen Sitz im königlichen Rat. 1438 machte König Albrecht II. ihn zum Ban von Severin, einem zwischen Olt und Donau liegenden Gebiet, das ständig in Gefechte mit den Osmanen verwickelt war. Nach dem plötzlichen Tod Albrechts II. 1439 setzte sich Hunyadi für die Königskandidatur des jungen Polen Wladyslaw III. ein (1440). Auf diese Weise kam es zum Konflikt mit den mächtigen Cilliern, den Hauptunterstützern von Albrechts Witwe Elisabeth und deren minderjährigem Sohn Ladislaus Postumus. Hunyadi nahm eine führende Rolle in dem folgenden Bürgerkrieg ein und wurde dafür von König Wladyslaw mit der Führung der Festung von Belgrad und der Woiwodschaft über Transsilvanien belohnt. Letztere Würde musste er sich allerdings mit seinem Rivalen Mihály Újlaki teilen.
Als wichtigster Woiwode an der ungarischen Grenze zum Osmanenreich kam ihm eine besondere Rolle in den folgenden Auseinandersetzungen mit den Türken zu.

Johann Hunyadi (1387–1456)

Auf einer 1445 durchgeführten Versammlung wurde eine provisorische Regierung gebildet, bestehend aus fünf magyarischen Generalen. Hunyadi erhielt Transsilvanien und die Bezirke jenseits der Theiß. Nachfolger des gefallenen Königs war unterdessen Ladislaus Postumus geworden, der Sohn König Albrechts II.; da Ladislaus allerdings noch ein kleines Kind war, wurde eine Regentschaft erforderlich. Am 5. Juni 1446 wurde Hunyadi einstimmig zum Reichsverweser (vicarius generalis et gubernator) im Namen von Ladislaus gewählt. Seine erste Handlung als Regent war, gegen den deutschen König Friedrich III. vorzugehen, der sich weigerte, den jungen König auszuliefern. Nachdem er die Steiermark, Kärnten und die Krain geplündert und Wien bedroht hatte, zwangen anderweitige Schwierigkeiten Hunyadi, mit Friedrich für zwei Jahre einen Waffenstillstand abzuschließen. 1448 erhielt er von Papst Nikolaus V. eine goldene Kette und den Titel eines Prinzen. Als er gleich anschließend den Krieg mit den Türken wieder aufnahm, verlor er die mehrtägige (7. Oktober bis 10. Oktober) Schlacht auf dem Amselfeld im Kosovo. Eine wesentliche Rolle spielte dabei der Verrat seitens Dans, eines Gebieters der Walachei, und seines alten Feinds Branković, der ihn eine Zeit lang im Kerker der Festung von Smederevo einsperren ließ. Er wurde aber von den Magyaren freigekauft, und nachdem er die Differenzen mit seinen mächtigen Gegnern in Ungarn beigelegt hatte, führte er eine Strafexpedition gegen den serbischen Prinzen, dem er demütigende Friedensbedingungen auferlegte. 1450 ging Hunyadi nach Pressburg (heute Bratislava), um mit Friedrich die Bedingungen einer Übergabe von Ladislaus V. auszuhandeln, aber es konnte keine Einigung erzielt werden. Darauf beschuldigten ihn die Cillis und andere Feinde, es auf den Thron abzusehen. Er brachte sie zum Schweigen, indem er auf alle seine Würden zugunsten des jungen Königs verzichtete, sobald dieser Anfang 1453 nach Ungarn zurückkehrte. Ladislaus ernannte ihn deshalb zum Grafen von Beszterce und Generalkapitän des Königreichs.

Inzwischen war die türkische Frage wieder akut geworden, denn es war klar, dass Mehmed II. nach dem Fall von Konstantinopel 1453 seine Ressourcen sammelte, um gegen Ungarn zu kämpfen. Sein unmittelbares Ziel war das strategisch bedeutsame Belgrad, und so begab sich Hunyadi nach einer öffentlichen Versöhnung mit all seinen Feinden 1455 hierhin, um auf eigene Kosten die Festung auszurüsten und zu bewaffnen. Nachdem er sie stark befestigt unter dem Kommando seines Schwagers Mihály Szilágyi und seines älteren Sohns Ladislaus verlassen hatte, bildete er eine Entlastungsarmee und eine Flotte von zweihundert Galeeren. Unterstützt wurde er vom Franziskaner Giovanni da Capistrano, der so wirksam den Kreuzzug predigte, dass Hunyadis Armee um zahlreiche kriegsbegeisterte Bauern verstärkt werden konnte. Der Kern des Heers bestand aus Söldnern und adligen Reitern. Am 14. Juli 1456 zerstörte Hunyadi mit seiner Flottille die türkische Flotte; am 21. Juli erwehrte sich Szilágyi eines heftigen Angriffes, und am selben Tage verfolgte Hunyadi die verwirrten Türken bis in ihr Lager, das er nach einem verzweifelten und heftigen Zusammenstoß einnahm. Mehmed hob daraufhin die Belagerung von Nándorfehérvár (heute Belgrad) auf und kehrte nach Konstantinopel zurück. Damit war die Unabhängigkeit Ungarns für weitere siebzig Jahre sichergestellt. Die Magyaren mussten für diesen krönenden Sieg allerdings teuer bezahlen. Hunyadi starb in seinem Lager drei Wochen später an der Pest (11. August 1456).

Hunyadi im historischen Gedächtnis

Grab Johann Hunyadis in der katholischen Kathedrale in Alba Iulia
Im historischen Gedächtnis ist Hunyadi derart als die Inkarnation hristlichen Rittertums verankert, dass vergessen wird, dass er sowohl ein berühmter Heerführer als auch ein großer Staatsmann war. Ihm wird nachgesagt, dass er mit dem Kopf statt mit seinem Arm kämpfte. Er erkannte die Unzulänglichkeit und Unzuverlässigkeit der feudalen Steueraushebungen, setzte eine reguläre Armee im großen Maßstab ein und verließ sich mehr auf Strategie und Taktik als lediglich auf Tapferkeit. Er war in der Tat der erste ungarische General im modernen Wortsinn. Erst spät in seinem Leben lernte er zu lesen und zu schreiben, und sein Latein ließ immer zu wünschen übrig. Er verdankte seinen Einfluss teilweise seiner natürlichen Begabung und seinem von Zeitgenossen als ritterlich gelobten Charakter. Er wird beschrieben als kleinwüchsiger, kräftiger Mann mit rundlichen, rosigen Wangen, langem, schneeweißem, gelocktem Haar und heiteren schwarzen Augen.