Márta Sebestyén, die nie einem Gesangslehrer begegnete.
Sie trat bereits in der Queen Elisabeth Hall, in der Royal Festival Hall, in der Oper von Sydney und in der Barbican Hall auf. Sie ging auf Tournee mit Deep Forest und ihre Stimme war in dem mit Oscars geehrten Film “Der englische Kranke“ zu hören.
Bisher hat sie auf mehr als 75 Platten gesungen; von ihrer Stimme wird erzählt, sie höre sich an wie das Rauschen der Meereswellen. Márta Sebestyén mag es nicht, wenn Volkslieder wissenschaftlich analysiert werden – die Lieder müsse man singen, sagt sie.
Diesem Mädchen rollen Perlen aus der Kehle – sagte einmal eine populäre ungarische Sängerin über sie. Ihre Stimme kennt ein jeder, den die ungarischen Volkslieder nur ein wenig interessieren. Seit ihrer Kindheit sammelt, lernt und singt sie die Lieder verschiedenster Gegenden und Menschengruppen dieses Landes. Dabei behauptet sie steif und fest, sich nicht bewußt auf ein Leben mit den Liedern eingerichtet zu haben. Es war dem Schicksal zu verdanken, daß der Hauptpreis eines Folklorewettbewerbs in der Grundschule eine Platte mit Volksliedern war, die sie auf einem später, ebenfalls in einem Wettstreit gewonnenen Plattenspieler unendliche Male abspielte. Den Windungen des Schicksals ist gleichfalls zu verdanken, daß sich das 11-jährige Mädchen in die Lieder der auf den Platten singenden alten Frauen verliebte und lernte, deren Stimme möglichst perfekt wiederzugeben. Márta achtete nicht nur auf Text und Melodie, sondern auch darauf, die Wörter dem jeweiligen Dialekt gemäß zu interpretieren. Heute singt sie die alte Frau als “alte Frau“, das kleine Mädchen als “kleines Mädchen“ und paart dies mit ihrer eigenen Persönlichkeit: sie kopiert und lernt nicht einfach die Lieder, sondern durchlebt diese und singt sie dem eigenen Gefühl nach.
Für Márta Sebestyén ist das Singen Freude. Sie hat es nicht aus Büchern, sondern von Menschen in kleinen Dörfern gelernt, von denen an ihr “kleben“ blieb, was man ansonsten auf keine Weise lernen könnte. Ein Vorbild ist ihr jene moldawische Tschango-Frau, die sie auf einer Platte singen hörte und von der sie das erste Volkslied in ihrem Leben lernte. Als die Frau einmal im Jahre 1974 eines ihrer Konzerte besuchte, vergaß Márta in ihrer Erregung, weil die “Lehrmeisterin“ ihr zuhörte, schlichtweg das Ende des einen Liedes. Seither wurde sie sehr häufig an verschiedenste Orte gerufen, um zu unterrichten, doch sagt sie: was könnte sie lehren, wo sie selbst nie einen Gesangslehrer gesehen hat und mitunter selbst nicht weiß, warum sie etwas macht. Sie hält sich nicht für einen Star, sondern denkt eher, viel dafür tun zu können, die ungarischen Volkslieder zu verbreiten, die so viele historische Wenden verewigen.
Seit den 70er Jahren tritt sie gemeinsam mit der Gruppe “Muzsikás“ (Musiker) auf. Ihre jüngste Platte, ein Album aus der Volksliedersammlung Béla Bartóks, wurde in London präsentiert und feierte hernach in Budapest in der Musikakademie einen überwältigenden Erfolg. Und ein kürzlich erschienener ungarischer Reiseführer empfiehlt die CDs der Gruppe “Muzsikás“ als ungarisches Souvenir. Wer diese mitnimmt und aufmerksam anhört, der sollte sich nicht wundern, wenn er zufällig einmal anderswo und von anderen eben diese ungarischen Volkslieder zu hören bekommt und der Gesang anders klingt. Wie Márta Sebestyén sagt, durchlebt das Volkslied einen ständigen Wandel und kann nicht einmal von der gleichen Person zweimal auf die gleiche Weise gesungen werden. Die Lieder können sich schon im Verlauf weniger Jahre verändern. Wer sie singt, vertraut seinem Publikum sein ganzes Leben an. Márta Sebestyén erzählt über das Land und seine Bewohner.Márta Sebestyén, die nie einem Gesangslehrer begegnete.
Sie trat bereits in der Queen Elisabeth Hall, in der Royal Festival Hall, in der Oper von Sydney und in der Barbican Hall auf. Sie ging auf Tournee mit Deep Forest und ihre Stimme war in dem mit Oscars geehrten Film “Der englische Kranke“ zu hören.
Bisher hat sie auf mehr als 75 Platten gesungen; von ihrer Stimme wird erzählt, sie höre sich an wie das Rauschen der Meereswellen. Márta Sebestyén mag es nicht, wenn Volkslieder wissenschaftlich analysiert werden – die Lieder müsse man singen, sagt sie.
Diesem Mädchen rollen Perlen aus der Kehle – sagte einmal eine populäre ungarische Sängerin über sie. Ihre Stimme kennt ein jeder, den die ungarischen Volkslieder nur ein wenig interessieren. Seit ihrer Kindheit sammelt, lernt und singt sie die Lieder verschiedenster Gegenden und Menschengruppen dieses Landes. Dabei behauptet sie steif und fest, sich nicht bewußt auf ein Leben mit den Liedern eingerichtet zu haben. Es war dem Schicksal zu verdanken, daß der Hauptpreis eines Folklorewettbewerbs in der Grundschule eine Platte mit Volksliedern war, die sie auf einem später, ebenfalls in einem Wettstreit gewonnenen Plattenspieler unendliche Male abspielte. Den Windungen des Schicksals ist gleichfalls zu verdanken, daß sich das 11-jährige Mädchen in die Lieder der auf den Platten singenden alten Frauen verliebte und lernte, deren Stimme möglichst perfekt wiederzugeben. Márta achtete nicht nur auf Text und Melodie, sondern auch darauf, die Wörter dem jeweiligen Dialekt gemäß zu interpretieren. Heute singt sie die alte Frau als “alte Frau“, das kleine Mädchen als “kleines Mädchen“ und paart dies mit ihrer eigenen Persönlichkeit: sie kopiert und lernt nicht einfach die Lieder, sondern durchlebt diese und singt sie dem eigenen Gefühl nach.
Für Márta Sebestyén ist das Singen Freude. Sie hat es nicht aus Büchern, sondern von Menschen in kleinen Dörfern gelernt, von denen an ihr “kleben“ blieb, was man ansonsten auf keine Weise lernen könnte. Ein Vorbild ist ihr jene moldawische Tschango-Frau, die sie auf einer Platte singen hörte und von der sie das erste Volkslied in ihrem Leben lernte. Als die Frau einmal im Jahre 1974 eines ihrer Konzerte besuchte, vergaß Márta in ihrer Erregung, weil die “Lehrmeisterin“ ihr zuhörte, schlichtweg das Ende des einen Liedes. Seither wurde sie sehr häufig an verschiedenste Orte gerufen, um zu unterrichten, doch sagt sie: was könnte sie lehren, wo sie selbst nie einen Gesangslehrer gesehen hat und mitunter selbst nicht weiß, warum sie etwas macht. Sie hält sich nicht für einen Star, sondern denkt eher, viel dafür tun zu können, die ungarischen Volkslieder zu verbreiten, die so viele historische Wenden verewigen.
Seit den 70er Jahren tritt sie gemeinsam mit der Gruppe “Muzsikás“ (Musiker) auf. Ihre jüngste Platte, ein Album aus der Volksliedersammlung Béla Bartóks, wurde in London präsentiert und feierte hernach in Budapest in der Musikakademie einen überwältigenden Erfolg. Und ein kürzlich erschienener ungarischer Reiseführer empfiehlt die CDs der Gruppe “Muzsikás“ als ungarisches Souvenir. Wer diese mitnimmt und aufmerksam anhört, der sollte sich nicht wundern, wenn er zufällig einmal anderswo und von anderen eben diese ungarischen Volkslieder zu hören bekommt und der Gesang anders klingt. Wie Márta Sebestyén sagt, durchlebt das Volkslied einen ständigen Wandel und kann nicht einmal von der gleichen Person zweimal auf die gleiche Weise gesungen werden. Die Lieder können sich schon im Verlauf weniger Jahre verändern. Wer sie singt, vertraut seinem Publikum sein ganzes Leben an. Márta Sebestyén erzählt über das Land und seine Bewohner.