Ede Teller, der berühmteste, im Jahre 2004 verstorbene ungarische Wissenschaftler wurde 1909 in einer jüdischen Familie in Budapest geboren. Der begabte Junge besuchte eines der besten Gymnasien Ungarns. Dank ausgezeichneter Leistungen studierte er von 1928 an in Deutschland an der Seite der großen Geister auf dem Gebiete der Quantenmechanik, Sommerfeld und Heisenberg.

Mit dem aufkommenden Nationalsozialismus verließ er den alten Kontinent und setzte seine Forschungen in den USA fort, wo er bis 1938 gemeinsam mit Gamow die thermonukleare Kernfusion-Theorie ausarbeitete. Neben Oppenheimer, Fermi, Bohr und anderen war Teller Geburtshelfer der Atombombe. 1952 gelang ihm durch Anwendung der β-Zerfallstheorie die Herstellung einer H-Bombe. Ab 1956 nahm er an der Entwicklung der “inhärent sicheren” TRIGA-Reaktoren in Rahmen der friedlichen Anwendung von Atomenergie teil.

Für Tellers Verdienste verlieh ihm Präsident Kennedy den Fermi-Preis. Alsbald wurde er Mahner der Strategischen Defensiven Initiative (des “Sternkriegsprogramms”). Erst im Jahre 1990 durfte er wieder in seine Heimat einreisen, wo ihm hohe Auszeichnungen zuteil wurden. Im vergangenen Jahr wählte man ihn als Mitglied des Kollegiums der 12 größten Wissenschaftler.

Ede Teller war ein philosophisch denkender Gelehrter, ein Protagonist des 20. Jahrhunderts, der als einer der ersten die Bedeutung der modernen Physik realisierte. Vor seinem Tode erforschte er die Auswirkungen der Physik auf die Biologie.